Das Testing
Bereits am Vortag erfolgte der Aufbau der verkabelten Kaffeetafel und das ausführliche Testen der zuvor programmierten Technik. Verwendet wurden dafür das sogenannte ?Makey Makey“ und der Programmierbaukasten ?Scratch“. Der Prototyp sah vor, dass die SeniorInnen beispielsweise eine Kaffeekanne anheben und daraufhin zuvor eingesprochene, kurze Audioloops abgespielt werden. Die Audioloops sollten irritieren und neugierig machen. Neben der Kaffeekanne verkabelte das Team auch einen Apfelkuchen, Obststückchen, eine Zuckerdose und ein Milchk?nnchen. Am darauffolgenden Testtag wurde morgens die Kaffeetafel mit Getr?nken und belegten Br?tchen vervollst?ndigt und letzte Feinjustierungen an der Audio- und Lichttechnik vorgenommen. Die fertig pr?parierte Kaffeetafel wurde durch einen schwarzen Vorhang vorerst verhüllt, damit die SeniorInnen so neutral wie m?glich in die Szene geführt werden konnten.
Das Testing begann gegen zehn Uhr vormittags. Die SeniorInnen erschienen pünktlich wie zahlreich und wurden zum Jackenablegen und sich sammeln in einen separaten Raum geführt. Unter Beaufsichtigung und pers?nlicher Betreuung wurden sie von einem Teammitglied schlie?lich zur Kaffeetafel geführt und durften sich setzen. Das sp?te Frühstück wurde von Avatar ?Tichi“ er?ffnet, welcher die Testgruppe begrü?te. Dem folgte dann das eigentliche Frühstück und es ergaben
sich angeregte Gespr?che über die von den SeniorInnen mitgebrachten Gest?nde des pers?nlichen Umbruchs. Alles wurde w?hrenddessen filmisch aufgezeichnet, was auch im Sinne und nach dem Einverst?ndnis der SeniorInnen geschah. Weiterhin erfolgten fotografische Aufnahmen und es wurden wichtige Aussagen der Testpersonen sowie wahrgenommenen Reaktionen protokolliert. ?ber das Ende der künstlerischen Aktion wurden die Seniorinnen informiert aber zugleich auch eingeladen, noch an einer Gruppendiskussion teilzunehmen. Die Diskussion bot Raum zur Evaluierung des eben Erlebten und zum ungezwungenen Austausch, über die eigenen Ansichten der immer komplexer werdenden Technik und dem pers?nlichen Erleben von Digitalit?t und Digitaler Kultur. Auf freiwilliger Basis, konnte nach Beendigung des Frühstücks noch ein kurzer Fragebogen ausgefüllt werden.
Auswertung Testing
Nach dem Testtag ging es darum die Film- und Audioaufnahmen, das Protokoll, die Frageb?gen und die individuellen empirischen Eindrücke der Teammitglieder auszuwerten und Rückschlüsse bezüglich der Erfolge und Fehler in der Design Thinking Methode zu ziehen. Es wurde viel und lange darüber diskutiert inwiefern Design Thinking für den Arbeitsprozess bis zum Testtag als f?rderlich oder behindernd empfunden wurde. Der abschlie?ende Grundkonsens war jedoch, dass mit geringfügigen strukturellen und inhaltlichen ?nderungen sowie verst?rkter personeller Unterstützung ein verbesserter Prototyp entstehen kann, welcher wiederum spannende neue Ergebnisse und Erkenntnisse im Testing generieren würde.
Melanie Reyentanz