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Interview des Monats ¨C Campusentwicklung

19.05.2021, Interview @ HoMe

Ein zukunftsweisendes, langfristig angelegtes Projekt ist die Entwicklung des Campus an der mgÀÏ»¢»úÓÎÏ·_Ë®¹ûÀÏ»¢»úÓÎÏ·ÏÂÔØ. Im letzten Jahr wurde der Prozess angesto?en, ein Zukunftsbild f¨¹r den Campus der mgÀÏ»¢»úÓÎÏ·_Ë®¹ûÀÏ»¢»úÓÎÏ·ÏÂÔØ zu erarbeiten. Im Rahmen der Zukunftswerkstatt ?Campusentwicklung HoMe 2030¡° haben sich das Rektorat sowie Vertreter*innen der Fachbereiche, der Verwaltung, studentischer Gremien und externe Partner dieser Frage gemeinsam gestellt. Dabei wurden Bedarfe und W¨¹nsche formuliert, Ideen eingebracht und M?glichkeiten der Umsetzung besprochen. Die Pr?sentation mit den Ergebnissen und den Vorschl?gen der Agentur zur Campusentwicklung k?nnen Sie hier einsehen.

 

Frau Dr. Ranft, warum ist das Thema Campusentwicklung ¨¹berhaupt bedeutsam? Warum ist das Thema so wichtig?

Unser Campus ist doch gr¨¹n, weitl?ufig und trotzdem ist alles fu?l?ufig zu erreichen und bietet auf den ersten Blick viel Platz.

Ja, das ist richtig, aber um diesen Platz auch mit Leben zu f¨¹llen, ist es wichtig, die vorhandene Fl?che f¨¹r uns bedarfsgerecht zu gestalten. Dabei ist es allerdings vorab bedeutsam, mehr ¨¹ber die Interessen und Ideen der Hochschulangeh?rigen zu erfahren und nach fachlicher Unterst¨¹tzung von Stadt- und Regionalentwicklern sowie Architekten diese Ideen in einem Leitbild festzulegen und entsprechend zu planen und m?glichst umzusetzen. 

Au?erdem steht der Campus nicht v?llig autark da, sondern er ist in vielf?ltiger Weise mit der Region vernetzt und kann dadurch Impulse setzen. Um uns herum bewegt sich einiges. So soll zwischen Campusgel?nde und dem Chemiemuseum beispielsweise der MerInnoCampus der Stadt Merseburg entstehen. Daf¨¹r gibt es konkrete Vorschl?ge zur Ansiedlung von z.B. hochschulnahen Wirtschaftsunternehmen und einem Digitalisierungszentrum. Zudem ist ein Pfeiler des MerInnoCampus das Innovative Transfer- und Anwenderzentrum Merseburg (ITAM). Ziel des ITAM ist es, innovative Produkte, Verfahren und Technologien zu entwickeln sowie zukunftsf?hige Arbeitspl?tze f¨¹r die Region zu schaffen. Im ITAM sollen letztendlich transferrelevante Bereiche aus der Forschung geb¨¹ndelt werden, um den Transfer des Wissens in die Praxis zu beschleunigen. Au?erdem gibt es mit dem Carl-von-Basedow-Klinikum Pl?ne, auf dem Campus das klinikeigene Ausbildungszentrum zu errichten. Die Stadt Merseburg ¨¹berlegt au?erdem, ¨¹ber das Campusgel?nde einen Radweg zum Geiseltalsee zu f¨¹hren und ggf. mit dem unmittelbar am Campusgel?nde entlanglaufenden Jakobsweg zu verbinden. Stadt und Hochschule sollen so n?her aneinanderr¨¹cken.

Nicht zu vergessen ist, dass wir mit der Campusgestaltung und -umgestaltung attraktiver f¨¹r Studierende und Mitarbeitende werden wollen. Man m?chte sich doch schlie?lich an dem Ort wohlf¨¹hlen, wo man einen gro?en Teil seiner Zeit verbringt ¨C zumindest wenn die Pandemie wieder vorbei ist. Das ist als Hochschule unser Anspruch und dazu wollen wir einen Beitrag leisten.

 

Mittels eines zweit?gigen Workshops, einer Onlineumfrage und der vor Ort stattfindenden Planungswerkstatt wurden Mitarbeitende, Studierende und Partner der Hochschule in den Prozess der Campusentwicklung mit einbezogen.

Was ist den unterschiedlichen Gruppen (Mitarbeitenden, Studierenden, externe Anspruchsgruppen) besonders wichtig? Wo sehen sie St?rken, auf denen aufgebaut werden kann und die es auszubauen gilt und welche Schw?chen haben sie ausgemacht?

Positiv hervorgehoben wurden von den Hochschulangeh?rigen u.a. die Interdisziplinarit?t der Lehre, die kurzen Kommunikationswege, der ?gr¨¹ne¡° Campus sowie die M?glichkeit der Kinderbetreuung vor Ort. Als Schw?chen wurden beispielsweise Mobilit?tsdefizite (Randlage, Verkehrsanbindung), die einseitige Verbindung zur Stadt Merseburg und fehlende repr?sentative Orte f¨¹r Besucher*innen ausgemacht.

Kooperationspartner haben die Bedeutung der Hochschule f¨¹r die Ausbildung von Fachkr?ften hervorgehoben und die Relevanz als Standortfaktor f¨¹r die Stadt Merseburg unterstrichen. Als Schw?che wurden das ungenutzte Potential des Campus als ?ffentliche Fl?che sowie die fehlenden Angebote f¨¹r B¨¹rger*innen und z.B. mgÀÏ»¢»úÓÎÏ·_Ë®¹ûÀÏ»¢»úÓÎÏ·ÏÂÔØ ausgemacht.

Das bedeutet f¨¹r uns, dass wir zus?tzliche Erholungs- und Lernm?glichkeiten auf dem Campus schaffen, die Aufenthaltsqualit?t insgesamt steigern und die Hochschule sichtbarer und f¨¹r ?ffentlichkeit zug?nglicher machen m¨¹ssen.

 

Das zur mgÀÏ»¢»úÓÎÏ·_Ë®¹ûÀÏ»¢»úÓÎÏ·ÏÂÔØ geh?rende Areal ist riesig und umfasst 200.000 m? - das entspricht in etwa 28 Fu?ballfeldern. Au?erdem haben beispielsweise diverse R¨¹ckbau- und Umnutzungsma?nahmenhaben in den letzten Jahren dazu gef¨¹hrt, dass die Geb?ude und Freifl?chen nicht mehr in r?umlich wirksamen Bez¨¹gen zueinander stehen.

Wie kann das Areal besser genutzt werden, sodass Geb?ude und Freifl?chen wieder zusammenfinden?

Besonders spannend war f¨¹r mich im Laufe der Workshop-Diskussionen das Ergebnis der sog. ?Zonierung¡° des Gel?ndes. Dabei wurden sieben Teilr?ume definiert: Lehre, Studentenschaft, Wirtschaft, Forschung, Sport und Soziales, Wohnen, Park.

Auch wenn sich das nun trennend anh?rt, so gehen die einzelnen Bereiche auf dem Gel?nde dann doch ineinander ¨¹ber. Insbesondere sollen zuk¨¹nftig die Bereiche Studentenschaft und Lehre als Zentrum der Hochschule im Bereich Mensa ¨C Liegenschaftsgeb?ude ¨C Haus der Studierenden ¨C Forschungsgeb?ude angelegt werden, sodass hier das Herz der Hochschule schl?gt. Daf¨¹r ist planerisch empfohlen, den Innenhof des Hauptgeb?udes mit diesem Bereich mittels eines Durchbruchs zu verbinden. Ziel dieser Ma?nahmen soll es sein, deutlich mehr studentisches Leben zu erm?glichen und sichtbarer zu machen.

Dabei soll die Verbindung zu den am Rande liegenden Geb?uden oder Anliegern immer im Blick behalten und gest?rkt werden, so die Verbindung zwischen Wirtschaft und Forschung in Richtung des geplanten MerInnoCampus.

 

Die vorgeschlagenen Ma?nahmen sind kurzfristig und langfristig angelegt und k?nnen getrennt voneinander und zeitversetzt umgesetzt werden.

K?nnen Sie bereits sagen, was kurzfristig umgesetzt werden soll und was mehr Zeit in Anspruch nimmt?

F¨¹r 2021 sind die Errichtung eines ¡°gr¨¹nen¡° Seminarraums, eines ?Trimm-dich Pfades¡° (Outdoor-Fitnessparcour) hinter dem Gartenhaus anvisiert. Au?erdem soll die Au?enfl?che der Mensa mit weiteren Sitzgelegenheiten und Pflanzk¨¹beln best¨¹ckt werden. Daran wird mit Hochdruck gearbeitet.

Bedeutend mehr Zeit in Anspruch nehmen werden z.B. die Aufwertung der Haupteingangssituation und des Innenhofes.

 

Frau Dr. Ranft, zum Schluss w¨¹rde mich noch interessieren, was Ihnen besonders wichtig ist, bzw. welche Ma?nahme Ihnen besonders am Herzen liegt?

Ein besonderes Anliegen ist mir die Aufwertung des Au?enraums f¨¹r Outdooraktivit?ten und ¨Clehre. Daher starten wir mit der Planung der ?Gr¨¹nen Klassenzimmer¡° und der Errichtung eines Outdoor-Fitnessparcours. Wichtig ist mir auch, einige Artefakte des Chemiemuseums auf dem Campus einzubinden, denn das Chemiemuseum soll nach dem Willen des Senats aufrechterhalten werden und dann m¨¹ssen wir daf¨¹r auch dessen Arbeit und Au?enbild unterst¨¹tzen.

Sicherlich ist es dem einen oder anderen aufgefallen, dass in diesem Jahr Fr¨¹hbl¨¹her an verschiedenen Stellen an der Hochschule f¨¹r gute Laune gesorgt haben. Eine erste und kleine Ma?nahme, das Gel?nde der Hochschule aufzuwerten, zu begr¨¹nen und f¨¹r Farbtupfer zu sorgen, ist es allemal.

Insgesamt haben alle Ma?nahmen letztendlich das Ziel und stehen unter der Pr?misse, die Bedingungen f¨¹r Mitarbeitende und Studierende weiter zu verbessern und daf¨¹r zu sorgen, dass sie sich w?hrend der Arbeitszeit und Studienzeit wohl- und gut aufgehoben f¨¹hlen. Dar¨¹ber hinaus sollen auch Pl?tze geschaffen werden, die zum Verweilen und zum Austausch w?hrend der Freizeit einladen.

 

Wird es weiterhin M?glichkeiten geben, sich an der Entwicklung des Campus mit Ideen, Vorschl?gen etc. zu beteiligen?

Das Leitbild ist keinesfalls statisch, sondern muss gegen¨¹ber Ver?nderungen unserer Umgebung oder neuen Anforderungen offen sein. Daher ist geplant, alle 2- 3 Jahre Workshops durchzuf¨¹hren, um abzugleichen, ob unser Leitbild noch ?passt¡° oder es neue Anforderungen oder Ideen gibt, die neu integriert werden sollten.

 

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