Nach einer historischen Heranführung nahm Heinz-Jürgen Vo? eine Einordnung und Begriffserkl?rung von ?Konstruktivismus“ und ?Dekonstruktion“ vor.
W?hrend es sich bei Konstruktivismus um die Frage, wie Wissen produziert wird, handle, sei bei der Dekonstruktion das Auseinandernehmen von komplexen Zusammenh?ngen zentral. Demzufolge sollten wissenschaftliche Festlegungen kritisch hinterfragt werden, genauer gesagt: es geht um das kontinuierliche in Frage stellen. Dies exemplifiziert Vo? an biologischen Perspektiven auf Geschlecht, dabei pl?diert er dafür, den prozesshaften Charakter von Entwicklungen in den Fokus zu rücken, da nichts vorgegeben sei und durch die Anerkennung von Prozessen die M?glichkeit zur Ver?nderung sichtbar gemacht würden. Als Beispiel führt Heinz-Jürgen Vo? Gene und Chromosomen, die zur angeblich eindeutigen Bestimmung des Geschlechts dienten, an.
Er pl?diert für eine neutralere Zuwendung an Themen in den Wissenschaften sowie für eine beschreibende Wissenschaft. Es solle sich von stereotypen Sichtweisen, wie zum Beispiel Zuschreibungen, was typisch Mann oder Frau sei, gel?st werden. Ebenso solle die Natürlichkeit und Vorbestimmtheit von Dingen und Kategorien dekonstruiert werden.
Vo? weist im Zusammenhang mit dem prozesshaften Charakter von Entwicklungen auf die Vermittlung von Wissen hin, denn dieser würde die Komplexit?t von wissenschaftlichen Theorien und Erkenntnissen besser zug?nglich machen. Die Komplexit?t in der Wissenschaft sollte Vo? zufolge mit einfacher Sprache vermittelt werden, dabei sollte vermieden werden, Komplexes zu vereinfachen.
Wir danken Heinz-Jürgen Vo? für den interessanten Vortrag und die Diskussion und freuen uns auf weitere spannende Vortr?ge im Rahmen der Ringvorlesung Home for Gender. Transformationen in den wissenschaftlichen Bereichen.