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Dr. Dirk Thamm

Kompetenznetzwerk f¨¹r Angewandte und Transferorientierte Forschung KAT

Kompetenznetzwerk f¨¹r Angewandte und Transferorientierte Forschung KAT

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben viele innovative Ideen, ihnen fehlen aber neben dem Alltagsgesch?ft oft die personellen und finanziellen Kapazit?ten zur Umsetzung. An dieser Stelle schafft das Kompetenznetzwerk f¨¹r Angewandte und Transferorientierte Forschung ¨C KAT Abhilfe und unterst¨¹tzt bei der Umsetzung der Ideen, Forschungsvorhaben und Projekten. Dr. Dirk Thamm hat im Januar 2022 als Referent f¨¹r Forschungs- und Technologietransfer die Nachfolge von Dr. Matthias Zaha angetreten, der sich Ende des Jahres 2021 aus dem Kompetenznetzwerk f¨¹r Angewandte und Transferorientierte Forschung in den Ruhestand verabschiedet hat.

Wie die Zusammenarbeit mit Unternehmen genau aussieht, welche Ziele das KAT-Netzwerk verfolgt, warum eine Zusammenarbeit f¨¹r alle Akteure vorteilhaft ist und was sich Dr. Thamm f¨¹r die n?chsten Monate vorgenommen hat, erl?utert er uns im Interview.

Foto: Vincent Gr?tsch

Herr Dr. Thamm, was ist eigentlich das KAT-Kompetenznetzwerk? Was macht das KAT aus?

Das Kompetenznetzwerk f¨¹r Angewandte und Transferorientierte Forschung - kurz KAT -  ist ein Verbund der vier Hochschulen in Sachsen-Anhalt: Hochschule Anhalt, Harz, Magdeburg-Stendal und Merseburg. Es wird aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und des Europ?ischen Fonds f¨¹r regionale Entwicklung (EFRE) mit dem Ziel gef?rdert, den Wissens- und Technologietransfer in die regionale Wirtschaft zu st?rken. Das KAT h?lt hierf¨¹r unterschiedliche, niederschwellige Angebote bereit. Es bringt einerseits Partner aus Wissenschaft und Praxis zusammen, damit gemeinsam konkrete L?sungen f¨¹r bestehende Herausforderungen der Unternehmen entwickelt werden k?nnen. Andererseits h?lt es Strukturen (Kompetenzzentren) und R?ume (Innovations- und Industrielabore) bereit, die Unternehmen und insbesondere KMU f¨¹r ihre Innovationen nutzen k?nnen.

 

Worin genau bestehen die Aufgaben des Kompetenznetzwerkes f¨¹r Angewandte und Transferorientierte Forschung ¨C KAT?
Die meisten Unternehmen des Landes haben keine eigene Forschungsabteilung, w?hrend unsere Hochschule gleichzeitig ¨¹ber Know-how und eine ausgezeichnete Forschungsinfrastruktur verf¨¹gt. Genau hier setzt das KAT an und wird vermittelnd t?tig. Insofern besteht die Hauptaufgabe des Netzwerkes darin, Wissenschaft und Praxis zusammenzubringen. Dies kann damit beginnen, dass zun?chst mgÀÏ»¢»úÓÎÏ·_Ë®¹ûÀÏ»¢»úÓÎÏ·ÏÂÔØe hergestellt werden. Jedes regionale Unternehmen, das eine wissenschaftliche Expertise zu einer konkreten Fragestellung sucht, kann sich an das KAT wenden. Innerhalb des Netzwerks suchen wir dann den passenden Forscher oder die passende Forscherin, der bzw. die die Expertise hat, um eine L?sung f¨¹r das Problem zu entwickeln. Sobald der mgÀÏ»¢»úÓÎÏ·_Ë®¹ûÀÏ»¢»úÓÎÏ·ÏÂÔØ hergestellt ist, unterst¨¹tzt das KAT auch bei der Projektanbahnung. Je nach Fragestellung kommen verschiedene Projekttypen in Frage. So k?nnen manche Anliegen sehr gut im Rahmen studentischer Projekte bearbeitet werden, wof¨¹r die Studierenden einen Transfergutschein in H?he von 400 € erhalten k?nnen. Andere Fragestellungen bed¨¹rfen dagegen l?ngerer und intensiverer Vorlauf- und Bearbeitungszeit. Hier kann das KAT einerseits unterst¨¹tzen, indem finanzielle Ressourcen f¨¹r eine zeitliche befristete Personalstelle gew?hrt werden, um so wissenschaftliche Vorarbeiten zu erm?glichen und Projekte anzuschieben. Andererseits kann das KAT gemeinsame Projektantr?ge bei ?ffentlichen Drittmittelgebern aktiv und kompetent begleiten und so dazu beitragen, dass gr??ere und kostenintensive Vorhaben realisiert werden k?nnen. Da KAT-Projekte auch der wissenschaftlichen Nachwuchsf?rderung dienen, sind viele der beteiligten Forscherinnen und Forscher im ?brigen junge Absolventinnen und Absolventen und Promovierende.

Indem das KAT die Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis bedient, leistet es einen wichtigen Beitrag, denn die Zusammenarbeit hat Vorteile f¨¹r beide Seiten. ?ber gemeinsame Projekte kann das Innovationspotenzial der Firmen gehoben werden. Gleichzeitig flie?en die Bedarfe und Ergebnisse wiederum in unsere Lehre ein, so dass diese stets aktuell, praxis- und bedarfsorientiert bleibt. Nicht zuletzt k?nnen ¨¹ber die Transferprojekte wissenschaftliche Nachwuchskr?fte fr¨¹h mit regionalen Unternehmen in mgÀÏ»¢»úÓÎÏ·_Ë®¹ûÀÏ»¢»úÓÎÏ·ÏÂÔØ kommen und bleiben der Region dadurch im besten Fall dauerhaft als Fach- und F¨¹hrungskr?fte erhalten.

 

Wie k?nnen wir als Hochschule Unternehmen bei der Umsetzung von Ideen und Projekten begleiten und ihnen helfen?
Wie oben allgemein beschrieben, unterst¨¹tzen wir zuallererst bei der mgÀÏ»¢»úÓÎÏ·_Ë®¹ûÀÏ»¢»úÓÎÏ·ÏÂÔØanbahnung, begleiten w?hrend der Projektfindungsphase und unterst¨¹tzen die Forschenden und die Unternehmen bei der Projektvorbereitung, indem wir bei der Abstimmung der Ziele, der Aufgabenstellung und allen weiteren Schritten, die zum Gelingen des jeweiligen Projektes f¨¹hren, helfen (inkl. Recherche nach F?rderm?glichkeiten und Mitwirkung der Vorbereitung von F?rderantr?gen).

Die Projektformen sind insgesamt sehr vielf?ltig und k?nnen die einfache Durchf¨¹hrung von Laborversuchen oder -messungen, Praxisarbeiten, studentische Entwicklungsprojekte oder Abschlussarbeiten, gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte Projekte (FuE), Auftragsforschung sowie verschiedene Dienstleistungen bis hin zur Promotionen umfassen.

Manchmal wird nach einem erfolgreichen Projekt auch eine Vereinbarung ¨¹ber eine l?ngerfristige Zusammenarbeit abgeschlossen.

 

Letztendlich ist die Zusammenarbeit eine Win-win-Situation f¨¹r alle Beteiligten oder?
So ist es gedacht und so ¨C das zeigt die Praxis ¨C funktioniert es auch. Wenn der Praktikant oder die Praktikantin z.B. seine Abschlussarbeit in einem Unternehmen schreibt, dabei das Unternehmen kennenlernt, mgÀÏ»¢»úÓÎÏ·_Ë®¹ûÀÏ»¢»úÓÎÏ·ÏÂÔØe kn¨¹pft und ¨¹berzeugt und nach seinem Abschluss im Unternehmen angestellt wird, dann tragen wir unseren Teil zur Bek?mpfung des Fachkr?ftemangels bei. Au?erdem werden durch die Zusammenarbeit aktuelles Wissen, FuE-Ergebnisse und Know-how in die regionalen Unternehmen transferiert und damit deren Wettbewerbsf?higkeit erh?ht.


Insofern fungieren wir letztendlich als Dienstleister, um bei Forschungs- und Entwicklungsthemen weiterzuhelfen, oder?
Genauso ist es, wir verstehen uns als KATalysator f¨¹r Innovationen f¨¹r und mit den regional ans?ssigen Firmen.

 

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie?
In der aktuellen Situation sind nur sehr eingeschr?nkte Netzwerkm?glichkeiten vorhanden. Viele Unternehmen sind durch die aktuellen Rahmenbedingungen in der Pandemie gefordert. FuE und Innovation gehen oft im Tagesgesch?ft und den vielf?ltigen Herausforderungen unter.

Aus der Erfahrung wei? ich, dass viele mgÀÏ»¢»úÓÎÏ·_Ë®¹ûÀÏ»¢»úÓÎÏ·ÏÂÔØe und auch Projektideen am Stehtisch einer Veranstaltung, Messe oder Fachtagung entstehen. Der direkte mgÀÏ»¢»úÓÎÏ·_Ë®¹ûÀÏ»¢»úÓÎÏ·ÏÂÔØ ist eine wichtige Voraussetzung f¨¹r jegliche Art von Zusammenarbeit.

Ein weiteres Problem besteht in fehlenden Finanzierungsquellen. Aktuell gibt es kein F?rderprogramm des Landes f¨¹r Verbundprojekte, das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) ist ausgesetzt. Damit fehlen zentrale Instrumente zur F?rderung von gemeinsamen FuE-Projekten.

 

Was haben Sie sich vorgenommen?
Mit meiner Arbeit als Referent f¨¹r Forschungs- und Technologietransfer im KAT-Netzwerk m?chte ich die Sichtbarkeit und Wirksamkeit der Forschungs- und Trans-feraktivit?ten unserer Hochschule regional und auch ¨¹berregional erh?hen, um damit die Innovationskraft in der Region zu st?rken. Dabei sehe ich mich als Mittler und Vermittler zwischen den Unternehmen und den Forschenden. Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang insbesondere auch, einen Beitrag zur weiteren Profilierung unserer beiden Forschungsschwerpunkte zu leisten.

Ein anderes Anliegen, das ich unterst¨¹tzen will, betrifft den Bereich der wissenschaftlichen Nachwuchsf?rderung. Die HoMe hat im letzten Jahr als eine der wenigen mgÀÏ»¢»úÓÎÏ·_Ë®¹ûÀÏ»¢»úÓÎÏ·ÏÂÔØ in Deutschland das Promotionsrecht f¨¹r forschungsstarke Bereiche zugesprochen bekommen und kann damit eigenst?ndig Promotionsverfahren durchf¨¹hren. Gemeinsam mit den anderen sachsen-anhaltischen mgÀÏ»¢»úÓÎÏ·_Ë®¹ûÀÏ»¢»úÓÎÏ·ÏÂÔØ hat die HoMe hierf¨¹r im letzten Jahr die beiden hochschul¨¹bergreifenden Promotionszentren Ingenieurwissenschaften und Informationstechnologien (IWIT) und Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften (SGW) gegr¨¹ndet. Im Kontext der Neuausrichtung des KAT, durch die u.a. unsere Forschungsschwerpunkte besser abgebildet werden sollen, wird auch angestrebt, die wissenschaftliche Nachwuchsf?rderung im KAT nochmals zu st?rken, indem noch mehr Transferprojekte als bisher in einem Promotionsvorhaben umgesetzt werden. Eine enge Zusammenarbeit mit den neu etablierten Promotionszentren, in deren Rahmen die Betreuung des Promotionsvorhabens erfolgt und die f¨¹r die Promovierenden Beratungs- und Unterst¨¹tzungsangebote bereithalten, wird dabei von entscheidender Bedeutung sein.

 

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Referent f¨¹r Forschungs- und Technologietransfer - Kompetenznetzwerk f¨¹r Angewandte und Transferorientierte Forschung KAT
Raum: Hg/D/4/08
Telefon: +49 3461 46-2998
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